Die Geschichte von Geyerswörth und seinen Gärten

Ein Inselareal in Bambergs Altstadt mit bewegter Geschichte zum Hotel Bamberg

Inmitten der Bamberger Altstadt, in direkter Nachbarschaft zum Alten Rathaus und zum romantischen Mühlenviertel, wird das inselartige Gelände Geyerswörth durch die umfließenden Wasserarme der Regnitz und des Ludwig-Donau-Main-Kanals begrenzt. Seinen Namen verdankt das Areal der Familie Geyer, die sich Anfang des 14. Jahrhunderts in Bamberg niederließ, um dort eine schlossartige Anlage zu bauen, die von mehreren Familienzweigen bewohnt wurde. Der Begriff „wörth“ bezieht sich auf die Insellage, mit wohl damals sumpfigem Gelände.

Nach 1580, als das Schloss Geyerswörth an das Hochstift Bamberg fiel, begann der Ruhm der Gärten von Geyerswörth. Fürstbischof Johann Georg Zobel von Giebelstadt veranlasste die Zusammenlegung der vielen kleineren Gärten im Umfeld zu einer großen Anlage. Auch die nachfolgenden Fürstbischöfe scheuten keine Kosten für die Ausgestaltung des Gartens, der weit über die Grenzen des Hochstifts hinaus Bekanntheit erlangte. Das Schloss wurde umgebaut und diente bis zum Jahr 1703 als fürstbischöfliches Stadtschloss. Nach dem Einzug des Bischofs Lothar Graf von Schörnborn im Jahr 1705 wurde das Schloss zum Behördenbau umgestaltet und vieles sollte sich ändern: So manche Malerei wurde übertüncht oder ganz vernichtet.

Nach der Säkularisation des Hochstifts Bamberg 1803 fiel Schloss Geyerswörth an den bayerischen Staat. Im Laufe des bewegten Wandels wurden auch die prächtigen Gärten vernachlässigt, bis diese im 18. Jahrhundert ihre einstige Bedeutung verloren.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erwarb der Kaufmann Michael Anton Bayerlein das Gelände außerhalb des Schlossareals und erbaute dort ein Lager- und später ein Wohnhaus, und die Geschichte der Gärten auf Geyerswörth wurde fortgesetzt: 1882 begann der Bauherr mit der Gestaltung des umliegenden Gartens im landschaftlichen Stil: Es wurden Wege angelegt, die sich durch das parkähnliche Gelände schlängelten. Ein Plan der Anlage ist im noch heute existierenden Katasterplan einzusehen.

villa-geyerswoerth-geschichte1920 ging das Anwesen in den Besitz des Arztes Dr. Adolf Hübscher über, der das Haus zu einer Privatklinik umbaute und den Garten primär für den Anbau von Obst und Gemüse für die Familie und die zu versorgenden Patienten nutzte. Zur Gestaltung der Gartenanlage verwendete man auch Ausstattungselemente aus früheren Jahrhunderten. Einige dieser Elemente wurden zu Beginn der Bauarbeiten für die Errichtung des Hotels Villa Geyerswörth entdeckt: eine barocke Sandsteinbalustrade, ein Brunnenbecken sowie zwei Frauenskulpturen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die die Betongusstechnik dieser Zeit gut dokumentieren.

Für Architekt Karl-Diethard Geyer war es ein Selbstverständnis, diese „Findlinge“ restaurieren zu lassen und in das ca. 1500 qm große Parkgelände um das neue Hotelensemble der Villa Geyerswörth zu integrieren, das seit Juni 2003 in prachtvollem Glanz erstrahlt.

Das in der Zwischenzeit aufwendig restaurierte Schloss Geyerswörth beherbergt heute verschiedene kommunale Ämter. Eine hochkarätige Touristenattraktion ist der Renaissancesaal, in dem die bedeutendsten Malereien Oberfrankens aus dieser Zeit zu sehen sind.

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